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Samstag, 6. Juli, 2024

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Frauen knüpfen Netzwerke für den Gewaltschutz

Anna Weber und Katharina Hans koordinieren kreisweit Hilfsangebote für Frauen und Mädchen

Anna Weber (l.) und Katharina Hans, Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle Gewaltschutz für Frauen und Mädchen im Kreis Recklinghausen. Foto: Kreis Recklinghausen

Ihre neue Aufgabe sehen Katharina Hans und Anna Weber als Chance und als große Herausforderung zugleich: Seit dem Sommer koordinieren sie die Gewaltschutzangebote für Frauen und Mädchen im gesamten Kreis Recklinghausen.

Ein erstes Ziel ist es, die bereits vorhandenen Angebote besser zu vernetzen, mögliche Lücken in Hilfs- und Interventionsketten zu finden und zu schließen sowie die Bürgerinnen und Bürger im Kreis zu informieren und zu sensibilisieren.

“Es ist eine Chance, etwas zu verbessern für die von Gewalt betroffenen Frauen.”

Anna Weber

„Es ist eine Chance, etwas zu verbessern für die von Gewalt betroffenen Frauen; durch Information, durch Prävention und auch durch die Weiterentwicklung von Hilfsangeboten sowie der Strafverfolgung. Hier verstehen wir uns als Interessenvertretung der vielen Akteure und Akteurinnen in den bestehenden Hilfssystemen, als Sprachrohr in die Öffentlichkeit und als Netzwerkerinnen, die die Organisationen, Vereine und Behörden, Polizei, Justiz, Ärzte und Krankenhäuser zusammenbringen und die Zusammenarbeit fördern“, sagt Anna Weber. „Die Herausforderung ist es, hier erstmals Zielsetzungen des Europarates, die in einem Bundesgesetz verankert wurden, auf der kommunalen Ebene umzusetzen und gemeinsam mit den Menschen vor Ort konkrete, praktische Maßnahmen zu entwickeln“, sagt Katharina Hans.

Pionierarbeit

Insofern leisten Anna Weber und Katharina Hans und auch der Kreis Recklinghausen ein Stück weit Pionierarbeit. Die Einrichtung der neuen Koordinierungsstelle geht zurück auf ein an den Menschenrechten ausgerichtetes Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, der sogenannten „Istanbul-Konvention“, die in Deutschland 2018 als Bundesgesetz in Kraft getreten ist. Als landesweit erster Kreis hat der Kreis Recklinghausen nach einem Beschluss des Kreistages im Mai 2021 mit der Schaffung und Finanzierung einer Projektstelle eine konkrete, praktische Maßnahme zur Umsetzung des Übereinkommens in die Wege geleitet. Die Ausgestaltung wurde mit den vier im Kreis tätigen Frauenberatungsstellen in Recklinghausen, Marl, Herten und Gladbeck abgestimmt. Im Juni, bzw. Juli nahmen die beiden Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle die Arbeit auf.

Anna Weber lebt in Sprockhövel. Nach dem Studium (Gender Studies und Geschichte) hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen in unterschiedlichen Projekten mit dem Schwerpunkt Chancengleichheit gearbeitet. Bereits seit 2019 ist sie als Fachkraft für Prävention gegen sexualisierte Gewalt in der Frauenberatungsstelle in Recklinghausen tätig. Hier nimmt sie auch ihre Aufgaben in der neuen Koordinierungsstelle wahr.

Katharina Hans wohnt in Recklinghausen. Sie hat sich nach ihrem Studium (Erziehungswissenschaft und Germanistik) in ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit an der Universität Münster unter anderem mit den Schwerpunkten Gender, Anerkennung und gesellschaftliche Machtstrukturen befasst. Sie ist in der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen in Marl für die Koordinierungsstelle tätig.

Beide haben Erfahrungen in der Projektkoordination und der Konzeptentwicklung. „Wir haben den gleichen Background, die gleichen Ideen, wie wir vorgehen wollen“, sagt Anna Weber. „In der Zusammenarbeit hat es von Anfang an gut funktioniert. Wir sind bereits gut vorangekommen in der Umsetzung“, bestätigt Katharina Hans. So wird es zum Beispiel Anfang Dezember eine von der Koordinierungsstelle initiierte Zukunftswerkstatt mit dem kreisweit tätigen Runden Tisch gegen Gewalt und den hier vertretenen Organisationen geben.

Kontakt:

  • Koordinierungsstelle Gewaltschutz für Frauen und Mädchen
Olaf Hellenkamp
Olaf Hellenkamp
Olaf Hellenkamp, Vollblut-Journalist mit tiefer Verwurzelung in Dorsten und der Herrlichkeit. Viele Jahre war er das Gesicht des Stadtspiegels in Dorsten, jetzt ist er der verantwortliche Redakteur bei Dorsten.live – dem jungen, frechen Auftritt im Netz und einmal monatlich gedruckt als Magazin. Von Lembeck aus hat Olaf Hellenkamp ganz Dorsten im Blick. ✉️ olaf.hellenkamp@dorsten.live 📞 02362 9193-16

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