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Sonntag, 8. September, 2024

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Über 30 Jahre im Einsatz für den Gewässerschutz

Zusammenarbeit von Land- und Wasserwirtschaft für Gewässerschutz

Vor mehr als 30 Jahren begann die Zusammenarbeit von Land- und Wasserwirtschaft für den vorsorgenden Trinkwasser- bzw. Gewässerschutz im Raum Schermbeck und Raesfeld-Erle.
Stehen gemeinsam für den Gewässerschutz ein (v.l.): Thomas Wissing, Vorsitzender der Kooperation Holsterhausen/ Üfter Mark, Tobias Stockhoff, Bürgermeister der Stadt Dorsten, Dr. Martin Berges, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft- und Verbraucherschutz, Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, Simone Ehlen, Geschäftsführerin der RWW, Heinrich-Ludger Rövekamp, Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen – Kreisstelle Borken, Dr. Franz-Josef Schulte, Geschäftsführer der RWW. Foto: RWW mbH/PR-Fotografie Köhring

Vor mehr als 30 Jahren begann die Zusammenarbeit von Land- und Wasserwirtschaft für den vorsorgenden Trinkwasser- bzw. Gewässerschutz im Raum Schermbeck und Raesfeld-Erle.

Diese führte 1998 zur Kooperation „Holsterhausen/Üfter Mark“ im größten Trinkwasserschutzgebiet Nordrhein-Westfalens.

Kooperation zählt über 300 Mitglieder

Damals beschlossen die Beteiligten für den flächendeckenden, vorbeugenden Gewässerschutz freiwillige Kooperationen zwischen Wasserversorgern und der Landwirtschaft zu gründen. Mittlerweile zählt die Kooperation über 300 Mitglieder (Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe). Ziel war und ist es heute immer noch, mit abgestimmten Aktivitäten vor Ort die Trinkwasserversorgung zu sichern, gleichzeitig aber auch die Existenzfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken. Als Bindeglied dienen hierbei die Berater*innen der Landwirtschaftskammern NRW. Sie kümmern sich grundsätzlich darum, Nährstoffausträge zu verringern und Einträge von Pflanzenschutzmitteln in Grund- und Oberflächengewässer zu vermeiden. Beispielen in der Region zeigen, dass intensive Landwirtschaft und Gewässerschutz vereinbar sind.

RWW-Wasserwerk in Holsterhausen

Beide Jubiläen bieten gute Gründe, mit einer Veranstaltung allen Parteien für ihren Einsatz zu danken und gleichzeitig für ihre zukünftigen Aktivitäten in der gemeinsamen Sache anzuspornen. Rund 150 Teilnehmende folgten der Einladung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Kreisstelle Borken, und der RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft. Insbesondere Mitglieder der Kooperation, Vertreter*innen der Landwirtschaftskammer NRW und den beteiligten Landwirtschafts- und Gartenbauverbände sowie die Vertreter*innen der Wasserbehörden der Kreise Wesel, Borken und Recklinghausen fanden den Weg nach Dorsten Holsterhausen ins RWW-Wasserwerk.

Begrüßung durch RWW Geschäftsführer Dr. Franz-Josef Schulte

In seiner Begrüßung hob RWW Geschäftsführer Dr. Franz-Josef Schulte hervor, wie wichtig ihm die Zusammenarbeit ist: „Wir dürfen in unseren gemeinsamen Bemühungen auch nach 30 Jahren aktivem Grundwasserschutzes insbesondere beim Thema Nitrat nicht nachlassen. Jeder Partner ist gefragt und muss sein Wissen für die Region, für das Gebiet und für das Zusammenspiel von Klima, Boden, Pflanzen und Grundwasser einbringen – Landwirte, wie Hydrogeologen.“ In der Kooperation müsse man sich weiter anstrengen, immer wieder auf neue Situationen einstellen und sich auch neu ausrichten. Es gebe kein Patentrezept.

Besonders gefreut haben sich das Organisationsteam und die Anwesenden über die Teilnahme der NRW-Staatssekretäre Dr. Martin Berges, Ministerium für Landwirtschaft- und Verbraucherschutz und Viktor Haase, Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr.

Freiwilligkeit, Dialog und gegenseitiges Verständnis

Staatssekretär Dr. Martin Berges: „Die freiwillige Zusammenarbeit von landwirtschaftlicher Praxis und Wasserwirtschaft, unterstützt durch Beratung, ist das Erfolgskonzept der nordrhein-westfälischen Wasserschutzkooperationen. Seit 30 Jahren stehen die Kooperationsmitglieder im Wasserschutzgebiet Holsterhausen/Üfter Mark für praktischen Gewässerschutz. Die guten Ergebnisse bestätigen, dass Freiwilligkeit, Dialog, gegenseitiges Verständnis, individuelle Maßnahmen, aber auch die praktische Unterstützung zielgerichtet zu einem besseren Gewässerschutz beitragen können. Darin liegt der wesentliche Vorteil unserer Kooperationen in Nordrhein-Westfalen.“

“Die Klimakrise führt auch für die Wassernutzung zu großen Herausforderungen.”

Staatssekretär Viktor Haase

Auch Staatssekretär Viktor Haase blickt auf die erfolgreiche Kooperation: „Für Natur und Mensch ist es essenziell, dass wir unsere Wasserressourcen nachhaltig nutzen. Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft – wie hier in Dorsten und Umgebung – sind hierfür ein wichtiger Baustein. Die Klimakrise führt auch für die Wassernutzung zu großen Herausforderungen. Daher ist es wichtig, die gemeinsamen Bemühungen zum Schutz der Gewässer vor schädlichen Einträgen fortzusetzen und, wo immer möglich, zu intensivieren. Kooperationsmodelle bieten dabei die Möglichkeit, durch vorausschauenden Gewässerschutz die verschiedenen Belange zu vereinen.“

Einblicke in die Zusammenarbeit aus Sicht der Landwirte

Thomas Wissing, Vorsitzender der Kooperation Holsterhausen / Üfter Mark, gab den Zuhörerenden Einblicke in die Zusammenarbeit aus Sicht der Landwirte: „Auch wenn die Erreichung unserer (gemeinsamen) Ziele nicht so schnell geht, wie wir es alle uns wünschen, ist doch unsere Kooperation auf dem richtigen Weg. Die Partner zeigen gegenseitiges Verständnis füreinander, der Umgang ist respektvoll, konstruktiv und immer für die Sache. Das schätze ich sehr.“

Dank von Bürgermeister Tobias Stockhoff

Abschließend überbrachte Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff nicht nur einfach die Grußworte der Stadt. Ihm war es wichtig, sich auch für den Einsatz aller Partner zu bedanken: „Vielen Dank den Beteiligten für Ihren Einsatz in der gemeinsamen Sache. Mein Dank gilt RWW für die langjährige Partnerschaft in der Trinkwasserversorgung und den Landwirten, die neben der Produktion gesunder Lebensmittel auch die Dorstener Landschaft prägen und erhalten. Es zeigt einmal mehr, in unserer Stadt und unserer Region setzen wir auf den Dialog, den Abgleich von Interessen und auf nachhaltige Lösungen. Ich wünsche mir viele weitere Jahre der erfolgreichen Zusammenarbeit.“

Ziele gemeinschaftlich erreichen

Was alle Redner einte und bei den anschließenden Gesprächen immer wieder durchklang: die Ziele, wie weiterhin naturnah Grundwasser zu gewinnen, sind nur gemeinschaftlich zu erreichen. Dafür bedarf es weiterer gemeinsamer Anstrengungen, aber ganz besonders ein gemeinsames Verständnis aller beteiligten Parteien für die individuellen Belange. Hier kann Beratung vermitteln. Auswertungen zeigen, in Kooperationen, die aktiv beraten werden, kann der Eintrag von Nährstoffen langfristig reduziert werden. Erforderliche Maßnahmen werden zielgerichtet und angepasst an die örtliche Situation umgesetzt. Das kommt allen zugute. Auf dieser Basis ist moderne Landwirtschaft und Gewässerschutz möglich.

Ganz aktuell gaben die in der Region tätigen Wasserversorgungsunternehmen, wie auch RWW, jetzt ihre Zusage, auch für die kommenden fünf Jahre die Finanzierung der Berater zu übernehmen. Eine Entscheidung mit Perspektive. Denn es braucht eine Partnerschaft wie diese auch weitere 30 Jahre und vermutlich noch viel länger.

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Olaf Hellenkamp
Olaf Hellenkamp
Olaf Hellenkamp, Vollblut-Journalist mit tiefer Verwurzelung in Dorsten und der Herrlichkeit. Viele Jahre war er das Gesicht des Stadtspiegels in Dorsten, jetzt ist er der verantwortliche Redakteur bei Dorsten.live – dem jungen, frechen Auftritt im Netz und einmal monatlich gedruckt als Magazin. Von Lembeck aus hat Olaf Hellenkamp ganz Dorsten im Blick. ✉️ olaf.hellenkamp@dorsten.live 📞 02362 9193-16

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